Was ist TVOC in der Luftqualität? Verständnis von flüchtigen organischen Verbindungen

Wenn wir über Luftqualität sprechen, stellen wir uns normalerweise vor, was draußen passiert, wie Smog in der Stadt und Pollen im Frühling. Aber die Wahrheit ist, dass die Innenraumluft sogar noch stärker verschmutzt sein kann, und da wir etwa 90 % unserer Zeit drinnen verbringen, ist das ein großes Thema. Experten betonen zunehmend die Bedeutung der Innenraumluftqualität, und ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist etwas, das TVOC genannt wird: Gesamtflüchtige organische Verbindungen.

Aber was sind TVOCs und warum sollten wir uns darum kümmern? Lassen Sie uns das aufschlüsseln, jenseits technischer Fachbegriffe, um zu verstehen, wie sie unsere Gesundheit beeinflussen und was wir tun können, um die Innenraumluftverschmutzung zu reduzieren.

Was ist TVOC?

TVOC steht für Total Volatile Organic Compounds, was die Gesamtkonzentration aller in der Luft nachgewiesenen VOCs bezeichnet. Es ist keine einzelne Substanz, sondern eine kollektive Messung, ähnlich wie das Zählen aller verschiedenen Blumen in einem Blumenstrauß. Zum Kontext: Der charakteristische Geruch, wenn Sie eine Farbdose öffnen oder ein neues Reinigungsspray verwenden, ist meist eine Mischung mehrerer verschiedener VOCs, die in der Luft schweben. Häufige Beispiele für VOCs sind:

• Benzol
• Ethylenglykol
• Formaldehyd
• Methylenchlorid
• Tetrachlorethylen
• Toluol

TVOC vs. VOC

Wie oben erwähnt, steht TVOC für die Summe aller in einer Umgebung vorhandenen VOCs, während VOC sich auf jede einzelne flüchtige organische Verbindung bezieht. Man kann es sich wie einen Obstsalat vorstellen – wenn VOCs einzelne Früchte wie Äpfel, Bananen und Trauben sind, dann ist TVOC das Gesamtgewicht dieses Salats. Daher gibt das Verständnis von TVOC einen Gesamtüberblick über das Niveau der flüchtigen organischen Verschmutzung in Ihrer Umgebung.

Woher kommen VOCs?

Flüchtige organische Verbindungen können aus verschiedenen Quellen stammen, sowohl von Menschen gemacht als auch natürlich. Selbst unser eigener Körper gibt VOCs ab, die jedoch in der Regel weniger schädlich sind als industrielle Verbindungen. Da Hersteller VOCs oft als anorganische Lösungsmittel verwenden, werden die meisten VOCs in Innenräumen aus einer Vielzahl alltäglicher Produkte und Materialien freigesetzt, darunter:

• Farben und Lacke
• Desinfektionsmittel, Lufterfrischer und Reinigungsmittel
• Pestizide
• Klebstoffe
• Neue Teppiche, Spanplattenmöbel
• Parfums, Haarspray und Nagellackentferner
• Duftkerzen
• Gasherde, Kamine, brennende Kerzen

Außerdem können außerhalb der Gebäude Quellen wie Autoabgase und Industrieemissionen die VOC-Werte erhöhen und können potenziell in Ihr Zuhause eindringen, wenn es nicht gut abgedichtet ist oder wenn Sie sich in einem dicht besiedelten oder industriellen Gebiet befinden.

Sind alle VOCs schädlich?

Glücklicherweise sind nicht alle VOCs schädlich, obwohl sie aus vielen verschiedenen Quellen stammen. Die meisten natürlich vorkommenden VOCs sind für Menschen harmlos. Zum Beispiel stammt der Duft von Kiefern von VOCs namens Terpene, die in kleinen Mengen im Allgemeinen harmlos sind. Einige VOCs aus Alltagsprodukten sind ebenfalls weniger giftig, wie Ethanol oder Aceton in Handdesinfektionsmitteln und zitronenduftenden Lufterfrischern.

Andererseits können VOCs wie Formaldehyd, Benzol, Toluol und Xylol, die von Zigaretten, neuen Möbeln und Teppichen freigesetzt werden, ziemlich gefährlich sein und mit ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Krebs und Leukämie in Verbindung gebracht werden.

Einige Studien haben gezeigt, dass sogar Substanzen, die wir natürlich abgeben, eine Cortisolreaktion auslösen können. Mit anderen Worten, ob ein VOC schädlich ist, hängt davon ab, wie konzentriert es ist und wie lange man ihm ausgesetzt ist. Selbst niedrige Konzentrationen von VOCs können schädlich sein, wenn die Expositionszeit zu lang ist. Daher ist es am besten, die Exposition gegen diese Gase zu begrenzen.

Was sind die gesundheitlichen Auswirkungen von VOCs?

Gesundheitliche Auswirkungen durch die Exposition gegen VOCs können von mild und vorübergehend bis schwerwiegend und langfristig reichen, abhängig von Art und Konzentration der VOCs, der Dauer der Exposition und der individuellen Empfindlichkeit. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie Kinder, Schwangere, Ältere sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem oder bestehenden Atemwegserkrankungen. Kurzfristige Exposition kann verursachen:

• Reizungen der Augen, der Nase und des Rachens
• Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit
• Asthma oder Allergien

Langfristige Exposition gegenüber hohen Konzentrationen bestimmter VOCs kann zu schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen führen, darunter:

• Atemwegserkrankungen
• Schädigung von Nieren und Leber
• Schädigung des zentralen Nervensystems
• Erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere bei Substanzen wie Benzol und Formaldehyd, die als krebserregend bekannt sind.

Wie kann man VOCs überwachen?

Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, die TVOC-Werte in Innenräumen zu überwachen, und wir empfehlen zwei Hauptoptionen. Eine besteht darin, einen professionellen Dienst für die Messung der Innenraumluftqualität zu beauftragen, der die TVOC-Werte genau messen und spezifische VOCs in Ihrem Raum identifizieren kann. Diese Dienste verwenden erstklassige Sensoren und Werkzeuge für eine präzise Analyse, können aber teuer sein und müssen möglicherweise regelmäßig gewartet werden.

Alternativ können Sie in einen benutzerfreundlichen Innenraumluftqualitätsmonitor investieren, wie den INKBIRD IAQM-129-W, der sowohl für Zuhause als auch für Büros hervorragend geeignet ist. Diese Geräte liefern nicht nur Echtzeitwerte der VOC-Konzentrationen, sondern erfassen auch weitere Luftqualitätsdaten wie PM2,5, PM10 und CO2. Wenn Ihr Zuhause groß ist, sollten Sie mehrere Monitore in verschiedenen Bereichen aufstellen, insbesondere da Aktivitäten wie Rauchen die Innenraumluftqualität negativ beeinflussen können.

Was sind sichere TVOC-Werte?

TVOC wird in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³), Milligramm pro Kubikmeter Luft (mg/m³), Teilen pro Million (ppm) oder Teilen pro Milliarde (ppb) gemessen. Es gibt keinen weltweit einheitlichen Standard für akzeptable TVOC-Werte, aber die WHO empfiehlt, die TVOC-Werte in Innenräumen unter 0,25 ppm bzw. 500 µg/m³ zu halten, um potenzielle gesundheitliche Auswirkungen zu vermeiden.

TVOC-Sicherheitsstufen-Diagramm

Wie kann man TVOC-Werte minimieren?

Die Reduzierung der Exposition gegenüber TVOCs ist entscheidend, um die Innenraumluftqualität zu verbessern und Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Um VOCs in Ihrem Zuhause oder am Arbeitsplatz zu minimieren, probieren Sie einige einfache Tipps hier aus:

1. Belüftung: Öffnen Sie Fenster, verwenden Sie Abluftventilatoren und sorgen Sie für einen guten Luftstrom.
2. Natürliche oder VOC-arme Produkte wählen: Entscheiden Sie sich für Farben, Klebstoffe, Reinigungsmittel und Möbel, die als „Low-VOC“ oder „VOC-frei“ gekennzeichnet sind.
3. Rauchen im Innenraum vermeiden: Tabakrauch enthält eine Vielzahl schädlicher VOCs.
4. Luftreiniger verwenden: Wählen Sie ein Gerät mit Aktivkohlefiltern, die effektiv VOCs entfernen.
5. Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Bei hohen Temperatur- und Feuchtigkeitswerten können VOCs vermehrt freigesetzt werden. Wenn Sie nicht wissen, wie das geht, sehen Sie sich an: Wie man die Luftfeuchtigkeit im Innenraum reduziert?
6. Produkte richtig lagern: Lagern Sie VOC-freisetzende Produkte wie Farben, Lösungsmittel und Reinigungsmittel in verschlossenen Behältern, wenn sie nicht verwendet werden.
7. Neue Produkte ausgasen lassen: Packen Sie neue Möbel und Baumaterialien in einem gut belüfteten Bereich aus, bevor Sie sie ins Haus bringen.